Um 19:53 Uhr kannte der Jubel keine Grenzen mehr als Deniz Aydin, Mikkel Hindersson, Jakob Asmussen und Irfan Cekic in die Spielbox liefen und Spielertrainer Wang Yansheng sowie Youngster Daniel Cords nach dem verwandelten Matchball im Schlussdoppel gegen Walther/Halcour (11:6, 11:9, 6:11, 11:5) freudestrahlend in die Arme fielen und Jubeltänze auslösten.
Die rund 300 Zuschauer (!!!) sorgten für einen würdigen Rahmen und sahen das erwartet enge und spannende „Endspiel“ zwischen dem Tabellenführer aus dem hohen Norden und dem Tabellenzweiten vom TTC indeland Jülich. Beide Teams traten in Bestbesetzung an und der Gastgeber ging nach den Doppeln mit 2:1 in Führung. Wang/Cords siegten mit 3:1 gegen Jean/Strack und die „Sieker Dänen“ Mikkel Hindersson und Jakob Asmussen, die von ihren Familien, die extra angereist sind, tatkräftige Unterstützung hatten, waren gegen Brosig/Servaty in vier Sätzen erfolgreich. Deniz Aydin und Irfan Cekic unterlagen derweil dem zukünftigen Bundesligaspieler Ricardo Walther und Daniel Halcour mit 1:3.
Eine Punkteteilung gab es anschließend im oberen Paarkreuz nach dem souveränen Sieg von Wang Yansheng gegen den Belgier Lauric Jean sowie der deutlichen 0:3 Niederlage von Deniz Aydin gegen Ricardo Walther. Das beste mittlere Paarkreuz der Liga sorgte dann für eine 5:2 Führung als sowohl Mikkel Hindersson (3:1 gegen Daniel Halcour) wie auch Jakob Asmussen (3:0 gegen Thomas Brosig) ihre Spiele siegreich gestalten konnten.
Eine echte Zitterpartie lieferte dann Irfan Cekic ab, der nach einem 0:2 Satzrückstand gegen Michael Servaty noch zurück ins Spiel fand und mit 14:12 im Schlussdurchgang glücklich gewann und einen immens wichtigen Zähler holen konnte wie sich am Ende des Spieles noch herausstellen sollte. Daniel Cords war gegen den starken Christian Strack beim 0:3 relativ chancenlos und es kam beim 6:3 Zwischenstand zum Duell der beiden Spitzenspieler.
Der zukünftig beim Rekordmeister Bor. Düsseldorf spielende Ricardo Walther ging gegen Siek´s Spielertrainer mit 2:1 Sätzen in Führung doch der „Oldie“ kämpfte sich ins Spiel zurück und glich zum 2:2 aus. Im fünften Satz konnte Ricardo Walther auf 10:8 davonziehen und hatte seine ersten beiden Matchbälle. Diese konnte Wang abwehren und verwandelte seinerseits seinen ersten Matchball zum 12:10 und bei einer 7:3 Gesamtführung sah es sogar nach einer klaren Angelegenheit aus.
Doch die Gäste aus Jülich schlugen noch einmal zurück und verkürzten durch Lauric Jean (3:1 gegen Deniz Aydin) und im mittleren Paarkreuz sogar überraschend zweimal, was die Sieker doch leicht schockte. Thomas Brosig schlug im Linkshänderduell Mikkel Hindersson mit 3:1 und auch Jakob Asmussen musste eine Einzelniederlage gegen Daniel Halcour (2:3) hinnehmen, die beim 10:12 im fünften Satz äußerst unglücklich ausfiel.
Urplötzlich drohte das gesamte Spiel zu kippen und die beiden Spiele im unteren Paarkreuz waren an Spannung nicht mehr zu übertreffen. Ein Kampf auf Biegen und Brechen war das Duell zwischen Irfan Cekic und Christian Strack, der im fünften Durchgang schon Matchbälle hatte. Doch Energiebündel Irfan Cekic wehrte diese ab und siegte zur Freude der aufspringenden Zuschauer mit 11:5, 16:14, 9:11, 11:13 und 13:11). Mit dem achten Punkt hatte der SVS das Unentschieden bereits sicher und eine Vorentscheidung im Titelkampf war damit gefallen. Zeitgleich lieferte Daniel Cords im Youngsterduell mit Michael Servaty einen beherzten Fünfsatzkrimi ab, lag 1:2 in Sätzen zurück, wehrte im vierten Durchgang mehrere Matchbälle ab und gewann diesen noch mit 19:17 (!). Im letzten Satz geriet Daniel schnell mit 4:10 in Rückstand, kämpfte sich erneut hervorragend auf 9:10 heran und verlor dann hauchdünn mit 9:11.
Keinesfalls entmutigend von der unglücklichen Einzelniederlage spielte Daniel Cords dann im Schlussdoppel mit Wang gegen Walther/Halcour und die ersten beiden Sätze gingen souverän an die Sieker Kombination. Jülich verkürzte noch auf 1:2 doch das beste Rückrundendoppel Wang/Cords (8:0) sicherten sich mit einem 11:5 nicht nur den 9:7 Gesamtendstand sondern auch erstmals in der Sieker TT-Vereinsgeschichte die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Nord.
Anschließend gab es von den 300 Zuschauern „Standing Ovation“, die Meister-T-Shirts wurden angezogen und die ersten Kaltgetränke zu sich genommen. Später ging es dann mit den Familien und Funktionären gemütlich zum Stamm-Italiener weiter und es wurde weiter gefeiert und viel gefachsimpelt über das nervenaufreibende und rund fünf Stunden andauernde Spitzenspiel.

Die 1. Herren wird nach dem letzten Heimspiel gegen SV Union Velbert (Sa, 21.04.12 um 15.00 Uhr) mit allen Zuschauern und Fans in der Halle bei Freibier etc. dann noch einmal richtig feiern und den krönenden Saisonabschluss feiern.

Am Rande der Partie wurde bekannt dass Irfan Cekic leider den SV Siek zum Saisonende verlassen wird da er aufgrund seiner gezeigten Leistungen in der Rückrunde (10:0) zukünftig im mittleren Paarkreuz in der 2. BL spielen möchte, dieses aber beim SV Siek nicht möglich ist, da die ersten vier Positionen durch Wang, Hindersson, Asmussen und Aydin für die nächste Zweitligasaison (der sportliche Aufstiegsverzicht aus finanziellen Gründen für die 1. Bundesliga ist ja bereits bekannt) belegt sind. Neben Daniel Cords wird Rafael Schulz aus der 2. Herren den Platz im unteren Paarkreuz einnehmen.
Den frei gewordenen Platz von Schulz im zukünftigen Regionalligateam nimmt der seit längerem zur Sieker Trainingsgruppe gehörende Ali Hazaah ein der aktuell noch beim Süd-Zweitligisten TTC Fortuna Passau spielt aber hier oben im Norden wohnt.

Die 2. Herren kam zu einem lockeren 9:1 Auswärtssieg beim Kieler TTK und konnte seinen 17. Saisonsieg einfahren. Nach der geglückten Meisterschaft in der Oberliga Nord und dem verbundenen Aufstieg in die Regionalliga ließen die Sieker Mannen auch in Kiel „nichts anbrennen“. Schulz/Boeglin und Kushov/Mussäus in den Doppeln sowie Rafael Schulz (2), Jan Hauberg, Marcel Boeglin, Mulid Kushov, Sven Brockmüller und Marc Mussäus waren siegreich. Zum Saisonabschluss geht es Mitte April zum VfW Oberalster.

Stefan Zilz