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DTTB-Presse-Info: Tischtennis-Stars Boll und Ovtcharov helfen 92-jähriger Weltmeisterin
Datum: 26.08.13   Verfasser: Axel Schreiner

Presse-Information des Deutschen Tischtennis-Bundes vom 23. August 2013

2500 Euro für Reise zur Senioren-WM 2014 nach Neuseeland

Tischtennis-Stars Boll und Ovtcharov helfen 92-jähriger Weltmeisterin

(Kurzmeldung)
Die deutschen Tischtennis-Stars Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov praktizieren Kameradschaft über Generationen hinweg. Damit sich die 92-jährige Tischtennisspielerin Inge-Brigitte Herrmann aus Preetz ihren für sie zu kostspieligen Traum von der Teilnahme an den Weltmeisterschaften 2014 in Neuseeland erfüllen kann, greifen Boll und Ovtcharov in die Tasche. Mit 2500 Euro unterstützen die Weltklasseathleten die umtriebige Seniorin, die zuletzt 2010 in ihrer Altersstufe Weltmeisterin im Doppel mit Ursula Bihl wurde. „Als ich davon hörte, war ich sprachlos“, sagt die im Jahr 1921 in Berlin geborene Herrmann.
Durch einen Fernsehauftritt Herrmanns im WDR hatten Boll und Ovtcharov von der Sache erfahren und waren sofort bereit zu helfen. „Vor der Leistung von Frau Herrmann und allen Senioren-Sportlern kann man nur den Hut ziehen. Dass sie mit über 90 noch so fit ist, Tischtennis spielt und ferne Länder bereist, finde ich einfach klasse. Das möchte ich später auch mal können “, sagt Timo Boll.
Sein Freund und Wettbewerber am Tisch, Dimitrij Ovtcharov, erklärt: „Die Dame ist unglaublich. Dass sie mit 92 noch im Wettkampf ist, zu globalen Veranstaltungen fährt und immer neugierig bleibt, ist großartig.“




Die ausführliche Geschichte über Inge-Brigitte Herrmann und die Unterstützung von Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov:
Eine 92-jährige Tischtennis-Seniorin will zur Weltmeisterschaft 2014 nach Neuseeland. Ihr Erspartes reicht aber nicht aus, um zusätzlich Land und Leute kennenzulernen. In der WDR-Talkshow „Kölner Treff“ startet die ehemalige Tagesthemen-Moderatorin Sabine Christiansen für Inge-Brigitte Herrmann aus Preetz einen Sponsoren-Aufruf. Siehe da: die Hilfe kommt, und zwar aus den eigenen Reihen. Die Tischtennisstars Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov unterstützen die umtriebige Dame, die in einem Pflegeheim Computerkurse gibt, eine Musikgruppe leitet und darüber hinaus 2010 in China Weltmeisterin im Doppel wurde.
Preetz/Frankfurt. Als das Telefon am Dienstagnachmittag in ihrer Preetzer Dachwohnung klingelt, ahnt Inge-Brigitte Herrmann (92) noch gar nichts. Am anderen Ende der Leitung ist Hans Wilhelm Gäb. Der frühere Nationalspieler und Präsident des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), heute Ehrenpräsident, möchte Herrmann eine Nachricht überbringen. „Unsere Asse Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov wollen Sie bei Ihrer Reise zur Senioren-WM 2014 nach Neuseeland unterstützen“, erklärt Gäb, Berater von Timo Boll seit vielen Jahren, der im Jahr 1921 geborenen Dame. Herrmann ist zunächst sprachlos, kann es nicht fassen. Insgesamt 2500 Euro werden die beiden deutschen Tischtennis-Stars an Herrmann für die Reise ans „Ende der Welt“ überweisen. „Ich freue mich riesig“, sagt die Senioren-Weltmeisterin im Doppel von 2010.
Sabine Christiansen ruft zum Sponsoring für Herrmann auf

Hintergrund der Unterstützung: In der WDR-Talkshow „Kölner Treff“ hat Herrmann unlängst an der Seite von Comedian Ingolf Lück, Moderatorin Sabine Christiansen, der Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner und weiteren Prominenten aus ihrem Leben und Erlebnissen als Tischtennis-Seniorin berichtet. Als die 92-Jährige von ihrem nächsten Ziel, den Weltmeisterschaften 2014 in Neuseeland spricht, und sagt: „Ich bin schon angemeldet", erntet sie viel Applaus. Herrmann führt weiter aus: „Nach den Wettkämpfen würde ich gerne noch eine weitere Woche dranhängen, um Land und Leute kennenzulernen. Das habe ich 2010 bei der WM in China auch schon so gemacht.“ Für Neuseeland fehlten ihr allerdings die finanziellen Mittel. "Ich werde das wahrscheinlich nicht schaffen, weil ich keinen Sponsor habe.“ Sabine Christiansen springt ihr sofort zur Seite: "Es kann ja nicht sein, dass wir aus dieser Sendung rausgehen, ohne einen Sponsor gefunden zu haben", betont die frühere Tagesthemen-Moderatorin. Und WDR-Moderatorin Bettina Böttinger ergänzt: "Frau Herrmann, ich sehe Sie schon mit einer Baseballkappe und den verschiedenen Labels darauf."
Boll: „Vor der Leistung von Frau Herrmann und auch allen anderen Sportlern in diesem Alter kann man nur den Hut ziehen“
Während für Sabine Christiansen die Sache nach der Sendung wohl erledigt ist und Sponsoren ausbleiben, gehen Gäb, Boll und Ovtcharov ans Werk. Am Ende beweisen die beiden deutschen Weltklasse-Athleten Solidarität über die Generationen hinweg und überweisen 2500 Euro auf das Konto von Herrmann, damit sie sich den Traum von Neuseeland erfüllen kann.
„Vor der Leistung von Frau Herrmann und allen Senioren-Sportlern kann man nur den Hut ziehen. Dass sie mit über 90 noch so fit ist, Tischtennis spielt und ferne Länder bereist, finde ich einfach klasse. Das möchte ich später auch mal können “, sagt Timo Boll. Sein Freund und Wettbewerber am Tisch, Dimitrij Ovtcharov, erklärt: „Die Dame ist unglaublich. Dass sie mit 92 noch im Wettkampf ist, zu globalen Veranstaltungen fährt und immer neugierig bleibt, ist großartig.“

Krise gleichzeitig Startschuss in ein neues Leben
Motiviert und ehrgeizig – das war Inge-Brigitte Herrmann nicht immer. Bis in die 80er Jahre lebt die frühere Sonderschullehrerin mit ihrem Mann in Berlin. Als 1989 ihr Ehemann stirbt, fällt die Mutter dreier Töchter in ein seelisches Loch, will nichts mehr essen und trinken, erleidet einen leichten Schlaganfall. In einem Preetzer Pflegeheim wird sie nach und nach gesund gepflegt. Der Wendepunkt in ihrem Leben. Heute spielt Herrmann nicht nur regelmäßig Tischtennis, sondern gibt im „Haus am Klostergarten“ einen Computerkurs für Senioren und leitet eine Orff-Musikgruppe. Zusammen mit 22 Hausbewohnern übt sie Volkslieder ein. Einmal im Jahr findet eine große Aufführung statt. Die Liedtexte dafür tippt sie eigenhändig in den Computer und macht für Sänger und Zuschauer Abzüge. „Ansonsten setze ich mich nur vor den PC; um Karten zu spielen, meine E-Mails zu lesen oder um bei Google etwas nachzuschlagen, was ich nicht weiß.“
Spätstarterin im Tischtennis
Inge-Brigitte Herrmann ist – auch aufgrund ihres Alters – eine der bekanntesten Tischtennis-Senioren Deutschlands. Dabei startet sie ihre „Karriere“ erst mit 76 Jahren. Bei einem Ausflug 1997 nach Fehmarn schlägt sie einem Pfleger vor, Tischtennis zu spielen. „Die anderen wollten alle Mittagsschlaf machen. Ich mache aber nie Mittagsschlaf.“ Vom Tischtennis-Virus gepackt, tritt Herrmann in einen Tischtennis-Verein ein. Bis heute trainiert sie einmal pro Woche (drei Stunden) bei der Freien Turnerschaft (FT) Preetz. Dabei spielt Herrmann mit verschiedenen Trainingspartnern. „Das hilft mir auch bei den Turnieren.“ Ihr internationales Debüt feiert sie mit 81 Jahren bei der WM in Luzern. 2010 holt sie in Hohhot (China) mit ihrer nur wenige Monate jüngeren Partnerin Ursula Bihl den Weltmeistertitel. Bei den Europameisterschaften in Bremen im Mai ist sie die älteste Teilnehmerin, das Duo Herrmann/Bihl gewinnt Bronze. Zeitungen und TV-Anstalten reißen sich um die 92-Jährige, wollen mehr über ihre Geschichte erfahren.

Gewaltige Resonanz auf Herrmanns TV-Auftritt
Nach ihrem TV-Auftritt im „Kölner Treff“ ist sie noch bekannter geworden. „Es haben mich unwahrscheinlich viele Leute darauf angesprochen, sogar zwei Verwandte, die ich seit Jahren nicht mehr gehört hatte. Fremde Leute sprechen mich auf der Straße an und sagen: 'Sie sind doch die Dame aus dem Fernsehen'“, erzählt Herrmann. Ihre Bekanntheit ist ihr nicht unangenehm. „Langsam bilde ich mir sogar etwas darauf ein“, lacht sie.
Ob Herrmann gar keinen Respekt vor der langen Reise nach Neuseeland 2014 hat? Immerhin ist sie dann schon 93. „Da habe ich keine Hemmungen. Ich kann zwar im Flugzeug nicht schlafen, aber den Schlaf kann ich ja später nachholen“, sagt Herrmann lapidar.
Für die Weltmeisterschaften 2014 in Auckland hat sie sich kein bestimmtes Ziel gesetzt. „Ich freue mich einfach darauf, meine ganzen langjährigen Bekannten wieder zu sehen. Wenn dann noch eine Medaille dabei rausspringt, ist das natürlich umso schöner.“




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